Mehr Komfort durch Smart Home

Smart Home, das intelligente Zuhause, ist seit Jahren in vieler Munde. Häufig herrscht darüber allerdings auch Unkenntnis, was genau sich hinter dem Begriff verbirgt, obwohl die Technologie erste Schritte schon um die Jahrtausendwende unternahm. Eines der bekanntesten Projekte war und ist bis heute das Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg, das 2001 seine Arbeit aufnahm. Hersteller, Dienstleister und Verbraucher entwickeln und testen hier neuartige Systemlösungen im modernen Wohnumfeld. Auch die deutsche Telekom gehört zu den Vorreitern, die sich schon früh der Entwicklung dieser Technologie verschrieben haben. So stellte das Unternehmen bereits 2005 ein voll vernetztes „intelligentes“ Musterhaus der Öffentlichkeit vor: das T-Com-Haus in Berlin. Schon damals stand die Steuerung einzelner oder mehrerer Hausgeräte mittels tragbaren Computers im Mittelpunkt. Auch der Kontakt zu den Geräten von außerhalb wurde bereits erforscht. In Darmstadt hat die Telecom 2013 ein Smart-Home-Musterhaus eröffnet, in dem sich Geräte wie Heizung, Lampen, Waschmaschine und andere Elektrogräte per Smartphone oder PC steuern und kontrollieren lassen.

Die Energieeffizienz steigern

Längst geht die Entwicklung von Smart Home über die damals noch begrenzten Anwendungen hinaus. Heute umfasst die Technologie eine Vielzahl von Verfahren im Wohnumfeld, die insbesondere auf die Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität abzielen. Weitere Aspekte der bevorzugten Anwendungen sind, die Sicherheit in den unterschiedlichsten Facetten zu steigern und eine Verbesserung der Energieeffizienz zu erreichen. Neben der Vernetzung, Fernsteuerung und Programmierung von Haushaltsgeräten wie Herd, Kühlschrank und Waschmaschine ist heute die Steuerung von Komponenten, die direkt mit dem Haus verbunden sind, technischer Standard: zum Beispiel Alarmanlagen, Beleuchtung, Jalousien und Heizung. Wikipedia schreibt, dass im letzten Jahr bereits 18 Prozent der Deutschen eine smarte Beleuchtung genutzt haben, 14 Prozent eine intelligente Heizung bzw. intelligente Heizkörperthermostate und 9 Prozent intelligente Rollläden und Markisen. Weit verbreitet ist zum Beispiel auch die Vernetzung von Geräten der Unterhaltungselektronik. Üblich ist es dabei, Mediendaten wie Fotos, Musik und Filme zentral auf Servern oder Computern zu speichern und sie per Datenleitung oder WLAN-Funk an die Wiedergabegeräte zu übertragen.

Smart Home schafft Sicherheit

Gänzlich neue Möglichkeiten eröffnet die Smart-Home-Technologie auch für den Bereich der Sicherheit in Wohnungen und Wohnhäusern. Gemeint ist nicht nur die Sicherheit vor Einbrechern, sondern auch der Schutz vor anderen Gefährdungen wie Wasserschäden, elektronische Blitzschlagschäden, Feuer, austretende Gase und anderes mehr. Dazu werden technische Geräte wie Wassersensoren, Bewegungsmelder, Fenstersensoren, Rauchmelder und Überwachungskameras installiert, die von innen und auch außerhalb überwacht werden können und gegebenenfalls Benachrichtigungen an den Nutzer persönlich oder eine zentrale Überwachungsstelle versenden. Auch interaktive Türklingeln und Türöffner, mit und ohne Videoübertragung, haben längst Einzug in den Alltag vieler Menschen gehalten. Seit einigen Jahren machen Stadtwerke und andere Anbieter von Energie und Medien wie Wasser und Gas mit der Technologie intelligenter Zähler von sich reden. Dabei erhöht dieses auch „Smart Metering“ genannte Verfahren nicht nur die Kostentransparenz für den Verbraucher, sondern ermöglicht ihm anhand genauer Messdaten in Abhängigkeit von der
Tageszeit, das eigene Nutzungsverhalten anzupassen und Kosten einzusparen. Auf der anderen Seite können die Energieanbieter ihre Kapazitäten besser steuern, Überlastungsspitzen vermeiden und Investitionen gezielter einsetzen.

Wie sicher arbeitet Smart Home?

Obgleich Smart Home angetreten ist, den Komfort und die Sicherheit im Bereich des Wohnens zu erhöhen, muss die Sicherheit der Technologie selbst oft als kritisch betrachtet werden, wenn die Anwendungen internetbasiert sind. Dann sind Hackerangriffe von außen genauso möglich wie auf klassische Computeranwendungen. Als mögliche Ziele von Angriffen sind denkbar, die Kontrolle über Geräte zu übernehmen, diese zu beschädigen, eingesetzte Technologien und Daten zu stehlen, die Bewohner zu überwachen oder Straftaten wie das Öffnen von Türen für Einbrüche vorzubereiten. Dass die Smart-Home Technologie vor allem auf die Kommunikation mit Daten von und nach außen setzt, macht sie besonders anfällig. Das heißt, es ist größte Sorgfalt bei der Absicherung der Systeme nötig. Wie „Heise online“ immer wieder berichtet, gelingt es Sicherheitsexperten in Tests häufig, mit teilweise geringem technischen Aufwand, die Kontrolle über vernetzte Geräte wie Heizungsthermostate oder Kühlschränke zu übernehmen. „Wirklich schwer hat es ihnen die Hardware dabei nicht gemacht“, so das Fazit mancher Tester.Dementsprechend sollten Anwender großes Augenmerk darauf legen, die Kommunikationswege via Internet ausreichend abzusichern und diese immer auf dem neuesten Stand zu halten.

Einführende Informationen über Smart Home, seine Anwendungsmöglichkeiten und die zum Einsatz kommenden technischen Systeme, bieten zahlreiche Baumärkte (zum Beispiel Hagebau) auf ihren Internetseiten. Außerdem eröffnen zum Beispiel OBI- Baumärkte die Möglichkeit, im Markt die verschiedenen Systeme selbst zu testen, um ihre Funktionalitäten kennenzulernen. Darüber hinaus haben Hersteller wie Bosch ihren Service fit gemacht für telefonische Beratungsaktionen.

Was kann ein Smart Home alles? © Quelle: YouTube / WeberHaus