Rauchwarnmelder – was muss ich beachten?

Es ist ein absoluter Albtraum: Ein technischer Defekt, ein Blitzschlag oder die vergessene Herdplatte – und schon steht die Wohnung in Flammen. Besonders tückisch ist das nachts. Denn wenn wir schlafen, schaltet sich auch unser Geruchssinn, der uns warnen und wecken könnte, ab. 95 Prozent der Todesfälle in Verbindung mit Wohnungsbränden sind nicht auf direkte Brandeinwirkung, sondern auf das Einatmen giftiger Rauchgase zurückzuführen. Um diese Gefahr zu minimieren, hat es der Gesetzgeber schon vor einiger Zeit zur Pflicht gemacht, Wohnräume mit Rauchmeldern auszustatten. Das haben fast alle Bundesländer für Neu- und Bestandsbauten umgesetzt. Die letzte Übergangsfrist für Altbauten in Berlin und Brandenburg endet am 31. Dezember 2020.
Wir erklären, welche Räume dies betrifft, wer verantwortlich ist, und was man beim Kauf eines Rauchmelders beachten sollte.
In welchen Räumen muss man Rauchmelder installieren?
Kurz gesagt: in allen Räumen, in denen man schläft und in allen Räumen, die als Fluchtweg dienen. Konkret sind das Schlafzimmer, Kinderzimmer, Gästezimmer und Flur oder Treppenhaus. Je nach Bundesland gibt es aber Unterschiede, so müssen beispielsweise in Berlin und Brandenburg auch Wohnzimmer mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Keine Verpflichtung gibt es demnach für Küche, Bad, Kellerräume, Hobbyräume und Wintergärten.
Wer ist für Installation und Wartung verantwortlich?
Rauchmelder anbringen zu lassen ist in jedem Fall Sache des Eigentümers beziehungsweise Vermieters. Bei der regelmäßigen Wartung gehen die Bundesländer unterschiedliche Wege. In neun Ländern ist der Mieter für die Wartung verantwortlich, in den restlichen Ländern der Vermieter oder Eigentümer. Grundsätzlich ist es für Heimwerker kein Problem, Rauchmelder selbst anzubringen und nach Bedienungsanleitung regelmäßig zu überprüfen. Wer auf Nummer sicher gehen will, überlässt Die Montage jedoch einem Profi. Für die regelmäßige Wartung ist ein Fachmann auf jeden Fall die bessere Wahl. Denn nur so wird sichergestellt, dass die Rauchmelder richtig installiert sind und die Wartung gerichtsfest protokolliert wird.
Rauchmelder richtig anbringen
Für quadratische oder rechteckige Räume bis 60 Quadratmeter genügt ein Rauchmelder, mittig im Raum an der Zimmerdecke. Ist ein Raum L-förmig und größer als 60 Quadratmeter, muss in jedem Flügel mittig ein Melder angebracht werden. Große Räume, die durch Stellwände, Teilwände oder Möbel unterbrochen sind, benötigen in jedem Abschnitt einen Rauchmelder. In Räumen, die über mehrere Etagen gehen, sollte mindestens an der obersten Decke ein Melder angebracht werden. In Räumen mit Dachschrägen sollte ein Rauchmelder an der Schräge mit einem halben bis einem Meter Abstand zur Spitze angebracht werden. Hat ein solcher Raum statt einer Spitze eine flache Decke von mindestens einem Meter Breite, gehört der Melder an diese Decke.
Wie funktioniert ein Rauchmelder?
Im Inneren des Rauchmelders befinden sich eine Infrarot-Leuchtdiode und ein empfindlicher optischer Sensor. Die Leuchtdiode sendet permanent ein Prüflicht aus, das für Menschen nicht sichtbar und zudem so ausgerichtet ist, dass es nicht auf den optischen Sensor trifft. Gelangt nun Rauch in die Sensorkammer, wird der Lichtstrahl durch die Rauchpartikel reflektiert und gestreut. So trifft er auch auf den empfindlichen Sensor und es wird Alarm ausgelöst.
Lösungen für die Küche
Weil Wasserdampf und Kochdünste zu häufigen Fehlalarmen führen würden, sind Rauchmelder in der Küche wenig sinnvoll. Dennoch: 39 Prozent aller Brände in Privathaushalten entstehen genau dort. Wer dieses Risiko minimieren möchte, ist mit einem Hitzemelder gut beraten. Anders als ein Rauchmelder lassen ihn Kochdämpfe kalt, er reagiert stattdessen auf eine schnell steigende Raumtemperatur und alarmiert die Bewohner, wenn es plötzlich heiß wird.
Eine dritte Variante sind CO-Melder. Sie empfehlen sich als zusätzliche Sicherheit für Räume mit Kaminen oder Kaminöfen. Sie schlagen Alarm, wenn die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Raumluft einen bestimmten Grenzwert überschreitet.
Vernetzung
Was ist, wenn der Rauchmelder im Kinderzimmer unterm Dach Alarm schlägt, aber die Eltern im Erdgeschoss fest schlafen und nichts hören? Für Wohnungen, die über mehrere Etagen gehen, für Häuser und für besonders große Wohnungen empfehlen sich Rauchmelder, die untereinander vernetzt sind. Schlägt ein Melder an, aktiviert er per Funksignal auch alle anderen Melder in der Wohnung oder im Haus. Es gibt auch Rauchmelder, die in ein Smart-Home-Konzept integrierbar sind. Sie bieten Zusatzfunktionen wie eine Weiterleitung des Alarms aufs Handy oder lösen Alarm aus, wenn andere Komponenten des Systems einen Einbruch erkennen.
Worauf sollte man bei der Wahl des richtigen Rauchmelders achten?
Ein Rauchmelder kann nur dann Leben retten, wenn er funktioniert. Dafür ist in erster Linie die Batterie zuständig. Rauchmelder, die der DIN 14604 entsprechen, geben einen Warnton ab, wenn die Batterie leer wird. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist das „Q“. Rauchmelder mit diesem unabhängigen Qualitätszeichen versprechen geprüfte Qualität und ein geringes Risiko für Fehlalarme, außerdem steht das „Q“ für Langlebigkeit. Konkret bedeutet es eine fest verbaute Batterie mit einer Mindestlaufzeit von zehn Jahren.
Fazit:
Damit Rauchmelder im Ernstfall Leben retten können, sollten Sie auf qualitativ hochwertige Geräte zurückgreifen. Für Installation und Wartung ist ein Profi die bessere Wahl gegenüber dem Heimwerker. Hitze- und CO-Melder sowie die Vernetzung der Geräte können sinnvolle Ergänzungen sein. Weitere nützliche Informationen gibt es auch auf www.rauchmelder-lebensretter.de.