Brandschutz in der Küche

Text: Michael Metzger

Die meisten Wohnungsbrände beginnen in der Küche. Der Grund: Jeder dritte in Deutschland gemeldete Brand hat eine elektrische Ursache, und in der Küche sind – vom Toaster über die Mikrowelle bis zum Mixer – die meisten elektrischen Geräte zu finden. Zudem herrschen in der Küche regelmäßig höhere Temperaturen. Das führt zu einer Risiko-Situation, die besonders sorgfältigen Brandschutz erfordert.

 

Brandgefahren in der Küche

 

Die größte Brandgefahr in der Küche geht vom Herd aus, nahezu die Hälfte aller Küchenbrände hat dort ihren Anfang. Eine Herdplatte kann sich bis auf 400 Grad Celsius erhitzen, und ein handelsüblicher Ofen bringt es immerhin auf nahezu 300 Grad. Fast immer führt menschliches Fehlverhalten dazu, dass der Herd in Brand gerät. Wer die Herdplatte nicht ausschaltet oder den Schmortopf im Ofen vergisst, der riskiert eine Selbstentzündung. Diese kann auch entstehen, wenn Hobbyköche versuchen, brennendes Öl oder Fett mit Wasser zu löschen. In diesem Fall: Die Pfanne mit einem Deckel verschließen, um den Brand zu ersticken.

Gefahr geht aber auch von anderen Geräten aus. Technik, die nicht mehr vorschriftsgemäß funktioniert, sollte von einem Fachmann repariert oder ausgetauscht werden. Auch wenn zu viele technische Geräte über Mehrfachsteckdosen an einer einzigen Steckdose hängen und diese überlasten, besteht Brandgefahr.

Eine Dunstabzugshaube über dem Herd sorgt für mehr Sicherheit, weil sich heißer Dampf und entzündliches Fett erst gar nicht in der Küche ausbreiten können. Dazu muss sie allerdings einwandfrei funktionieren. Eine verunreinigte Abzugshaube wird selbst zu einem Sicherheits-Risiko: Die heißen Kochdämpfe können Fettrückstände, die sich in den Filtern festgesetzt haben, entzünden.

 

Brandschutz-Tipps für die Küche

 

Küchenbrände lassen sich leicht verhindern, wenn einige Regeln beachtet werden. Die erste und wichtigste: Herd oder Ofen dürfen nie ohne Aufsicht gelassen werden. Vor dem Verlassen der Wohnung sollte immer überprüft werden, ob Herd und Ofen auch wirklich ausgeschaltet sind.

Da Öle und Fette schnell Feuer fangen können, sollte wenn möglich auf kleiner Flamme gekocht werden. Auch sollten Öl und Fett niemals ein zweites Mal verwendet werden, weil der Siedepunkt sinkt und damit die Gefahr der Selbstentzündung steigt. Fängt das Abendessen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Feuer, gilt es, unbedingt Ruhe zu bewahren! Auf keinen Fall darf mit Wasser gelöscht werden. Stattdessen: Sofort die Pfanne oder den Topf vom Herd nehmen, abdecken und so den Brand ersticken. Ist der Brand größer, sollte der Feuerlöscher zum Einsatz kommen.

Für den Herd gilt generell die strikte Regel: Herdplatten sind keine Ablage! Auch bei scheinbar ausgeschaltetem Zustand des Herdes haben Küchenhandtücher, Zeitungen oder anderes brennbares Material nichts darauf zu suchen.

Elektrische Küchengeräte dürfen auf keinen Fall selbst repariert werden. Wer einen Kabelbruch mit Klebeband zu kitten versucht, riskiert einen Kabelbrand – und sein Leben. Defekte Geräte sollten stets von einem Fachmann instandgesetzt werden, der nach der Reparatur gegebenenfalls auch eine neue Garantie ausstellen kann. Vorsicht mit Mehrfachsteckdosen, vor allem wenn zusätzlich noch Steckdosenleisten im Einsatz sind. Werden zu viele Geräte über eine einzige Stromleitung versorgt, kann es zu einer Überlastung und zu Kurzschlüssen kommen. Deshalb sollten die Geräte möglichst gleichmäßig auf verschiedene Steckdosen in der Küche verteilt werden.

Um zu verhindern, dass eine Dunstabzugshaube in Brand gerät, sollte diese häufig gereinigt werden. Austauschbare Filter müssen regelmäßig gewechselt, Metallfilter im Geschirrspüler gereinigt werden.

 

Rauchmelder

 

In der Küche sollte man auf den Rauchmelder besser verzichten. Die handelsüblichen Rauchmelder reagieren auf Rauch und können deshalb auch schon bei Dämpfen, die beim Kochen entstehen, Alarm auslösen. Statt eines klassischen Rauchmelders bietet sich in der Küche ein Wärmemelder an, der schnell aufsteigende und sich ausbreitende Hitze registriert. Auch ein Herdalarm, der frühzeitig vor Flüssigkeit oder Gegenständen auf dem Herd warnt, macht Sinn – und ist bei neueren Herden bereits vorinstalliert.

Wenn es sich allerdings bei der Küche um einen Fluchtweg handelt, müssen herkömmliche Rauchmelder zusätzlich installiert werden.